Corona-Pandemie trifft auch Studenten: Was Mieter beachten sollten
Dass der Lockdown erneut verlängert worden ist, trifft nicht nur Unternehmer, sondern auch Studenten: Viele sind auf Nebenjobs, beispielsweise in der Gastronomie, angewiesen. Der Wegfall von Verdienstmöglichkeiten – im Veranstaltungsmanagement sogar zu 100 Prozent – ist zum Teil schwerwiegend. Die Folge: Nicht alle können oder wollen sich das Leben in den oft teuren Universitätsstädten weiterhin leisten.
„Vermieter sollten darauf vorbereitet sein, dass Studentinnen und Studenten ihre Wohnungen aufgrund der aktuellen Situation möglicherweise früher als erwartet kündigen“, sagt Matthias Heißner, Gründer des digitalen Bonitätsprüfers Mietercheck. „Normalerweise treffen viele Kündigungen meist zum Semesterende oder in den Semesterferien ein. Doch jetzt, da weniger Verdienstmöglichkeiten bestehen, dass ‚Studentenleben‘ weitestgehend wegfällt und der Hochschulbetrieb überwiegend digital stattfindet, müssen einige Studenten abwägen, ob sie ihre Wohnung oder ihr Zimmer halten wollen.“
Genaue Erhebungen, wie viele Studierende durch die Corona-Pandemie wirklich unter Geldnot leiden und ihren Lebensunterhalt nicht finanzieren können, sind aktuell nicht bekannt. Einen Hinweis gibt jedoch die Nachfrage nach Überbrückungshilfen der Bundesregierung: So wurden allein im November und Dezember 2020 laut dem Deutschen Studentenwerk über 82.500 Anträge gestellt. Die maximale Fördersumme beträgt dabei 500 Euro im Monat – für Studenten, die erwiesenermaßen weniger als 100 Euro auf dem Konto und keine sonstigen Einnahmen haben. Das gehe „völlig am realen Bedarf notleidender Student:innen“ vorbei, kritisiert die Studierendenvertretung fzs. Zudem sollen die Hilfen Ende März auslaufen.
„Wenn sich abzeichnet, dass ein Mieter knapp bei Kasse ist, etwa weil er oder sie bereits verspätet Miete zahlt, sollten Vermieter offensiv das Gespräch suchen. Bei neuen Mietabschlüssen mit Studentinnen und Studenten mit einem geringen eigenen Einkommen, kann es zudem ratsam sein, im Mietvertrag eine Bürgschaft der Eltern oder Verwandten festzulegen“, erklärt Matthias Heißner.
Unklar ist, wie sich der Immobilienmarkt für Kleinwohnungen und WGs in der Pandemie grundsätzlich weiter entwickeln wird. Im Nachbarland Österreich steigt das Angebot an Kleinwohnungen und WGs aufgrund ausbleibender Studenten und Touristen in den Unistädten. So gibt es nach Untersuchungen der Maklervereinigung Immobilienring beispielsweise in Wien und St. Pölten rund 40 Prozent mehr Mietwohnungen im Segment bis 750 Euro als vorher. In Deutschland ist eine entsprechende Entwicklung derzeit noch nicht erkennbar. 2020 stiegen die Preise für WG-Zimmer und kleine Wohnungen sogar weiter an, was Studenten zusätzlich unter Druck setzt.
Mietercheck-Tipps für erfolgreiche Mietabschlüsse
Mietercheck-Gründer Matthias Heißner empfiehlt: „Planen Sie als Vermieter nach Möglichkeit rechtzeitig Neuvermietungen – gerade bei absehbaren Kündigungen, wie im regulären Semesterbetrieb. Denn durch Leerstände entstehen indirekt auch Kosten. Außerdem gilt es, die richtigen, verlässlichen Nachmieter zu finden – dies ist auch in Städten wie beispielsweise München und Berlin, in denen es genügend Interessenten geben dürfte, nicht immer einfach.“
Dazu sollten sich Vermieter als erstes klar werden, welche Mieter sie sich wünschen: Sollen es Studenten sein? Oder lieber Berufstätige – oder Rentner? „Entsprechend können Sie im Inserat bereits gezielt Vorteile des Mietobjektes für die jeweilige Zielgruppe hervorheben“, sagt Mietercheck-Gründer Heißner. Eine ruhige Wohnlage und Nähe zu Supermarkt und Ärzten dürfte beispielsweise für Senioren besonders interessant sein, die Nähe zum Univiertel und belebten Straßen für Studierende.
Auch die Wahl des Mediums, wo die Anzeige geschaltet wird, sollten Mieter mit Bedacht treffen. „Immobilienportale sprechen die große Masse an, die Lokalzeitung hat eher eine örtlich begrenzte, etwas ältere Leserschaft und soziale Medien werden vornehmlich von jungen Leuten genutzt“, so Heißner. Vorteilhaft ist auch die persönliche Weiterempfehlung aus dem Bekanntenkreis – und auch die aktuellen Mieter haben womöglich einen Vorschlag, den Vermieter natürlich auch ablehnen dürfen.
Wichtig für die engere Wahl sind nicht nur Sympathie und ein korrektes Auftreten, sondern auch dass die persönlichen Angaben vollständig sind und zudem die Kreditwürdigkeit gegeben ist. „Planen Sie genügend Zeit für das Gespräch mit den Bewerbern ein, mindestens eine Viertelstunde, damit Sie sich einen umfassenden Eindruck von der Person machen können“, rät Matthias Heißner. Dabei kann es auch Hilfreich sein, den Grund für den Wohnungswechsel in Erfahrung zu bringen.
Über Mietercheck: Am 14.10.2004 wurde die auf Vermieterbelange spezialisierte Auskunftei mit Erfüllung der Meldevoraussetzungen aus § 4d BDSG beim Innenministerium zu Baden-Württemberg ins zuständige Register nach § 38 Abs. 2 BDSG aufgenommen. Der Experte für online Bonitätsprüfungen und Vermieterauskünfte Mietercheck überprüft seither datenschutzkonform und tagesaktuell die Bonität potenzieller Mieter in den größten Datenbanken Europas. Das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart steht für über 15 Jahre Expertenwissen rund um das Thema Vermietung. Über Mietercheck wurden bereits über eine Millionen Online-Bonitätsprüfungen durchgeführt. Und nicht zu vergessen, wurde durch die stetige Medienpräsenz von Mietercheck der Begriff „Mietnomaden“ 2006 in den Duden aufgenommen. Gegründet wurde Mietercheck von Immobilienunternehmern mit eigenen Vermietungen, die daher aus eigener Erfahrung wissen, dass die klassische Bonitätsprüfung für eine Mietentscheidung nicht immer ausreichend ist. Sie nutzen die gesetzlichen Möglichkeiten für die einzigartige Bonitäts-Systematik, die Vermietern – und damit auch Mietern – eine langfristige und positive Zusammenarbeit ermöglichen soll.